Es wird behauptet, dass die Ursprünge der norditalienischen Flüsse Timavo und Livenza am Gardasee der Eingang in Dantes Unterwelt seien. Zu den üppigsten Landstrichen Europas gehören die Ebenen des Veneto und Friaul, die sich entlang der südlichen Ausläufer der Alpen am Gardasee entlang schlängeln. Auch wenn es absurd klingt: diese tollen Landschaften am Gardasee sind Naturkatastrophen geschuldet, die sich dort über Millionen von Jahren zugetragen haben.
So prallten am Gardasee zwei Platten aneinander, die sich zu den südalpinen Gebirgszügen verworfen haben. Sturmfluten spülten biologisches Treibgut, Gehäuse von Schnecken und Krebsen, Muscheln sowie Sand an die schroffen Hänge, nachdem die Wogen des Meeres an sie gebrandet waren. Die schroffen Hänge verflachten zu Hügeln, da sie durch die Gewalt des Wassers peu à peu unterspült wurden.
Ihr übriges taten am Gardasee die eiszeitlichen Gletscher, die vom Meer her die Überreste der Vegetation, Gröll und Kies vor sich herschoben. Von beiden Seiten aneinander geschoben wurden die inhomogenen Massen der Geschübe zwischen Wasser und Eis. Hier wurden Moränen gebildet, die am Gardasee heutzutage besten Boden für die ertragreichen Weinbaugebiete von den Colli Euganei bis hin zum Collio bilden. Hier ist Reichtum an Mikroorganismen und Mineralstoffen vorhanden. Außerdem werden so, gepaart mit den klimatischen Umständen, den Reben hervorragende Voraussetzungen geboten.
Kaum zu finden sind dort am Gardasee allerdings beeindruckende Wasserläufe. Den fast völlig verschwinden an manchen Stellen Piave, Tagliamento und Isonzo. Nur zum Teil ist die Laien-Annahme korrekt, dass dies auf Trockenperioden zurückzuführen sei. Fast in Stromesbreite treten die Flüsse zu dieser Zeit nämlich in Richtung der Mündung zu Tage. Sie werden erst dort wieder sichtbar, wo die Erdplatten knapp unterhalb der Oberfläche verlaufen und fließen ansonsten unterirdisch durch den porösen Untergrund fort. Ferner mussten sich die Flüsse und Bäche häufig neue Gerinne suchen und schaffen, was durch Klimaveränderungen und Naturereignisse bedingt worden war.
Datum: 29.12.2009
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