Am Gardasee geht es zur Ferienzeit wüster zu als an einem Wühltisch im Sommerschlussverkauf. Dennoch kann man auch am Gardasee im größten Trubel ein paar ruhige Rückzugsorte finden. Dass es am Gardasee umso massentouristischer zugeht, je weiter man nach Süden kommt, ist eine Faustregel. Schließlich häufen sich dort die Allerweltpizzerien, die Bausünden und die Campingplätze. Dort findet man dank günstiger Anfahrtswege aus Brescia und Verona aber auch die gastronomischen Highlights. Beispielsweise in Sirmione, in Desenzano oder in Lazise. In Sirmione urlaubten schon die alten Römer mit Vorliebe. Dass das neben Sirmione gelegene „Vecchia Lugana“ als erstes Restaurant am Gardasee einen Michelin-Stern bekam, ist also kaum verwunderlich.
Oberhalb vom Gardasee ist es lukullischen gesehen genauso interessant wie an den Uferstraßen, ebenso ist es dort landschaftlich reizvoller. Kaum vorstellbar ist ein größerer Kontrast als zwischen dem größten Rummel von Garda am Gardasee und der Idylle des Klosters „Eremo di San Giorgio“. Als würden sie seelenruhig die Zeit verschlafen, wirken auch mitten in der Hauptsaison die kleinen Dörfer in den Weinhügeln südlich vom Gardasee, wo „Lugana“ und „Custoza“ angebaut werden. Dem ist geschuldet, dass gerade dort am Gardasee die regionalen Küchentraditionen immer noch am Leben erhalten werden. So findet man in dieser Gegend am Gardasee beispielsweise die Gletschermühlen „Marmitte die Giganti“. Dort erlebt man eine fantastische Szenerie aus blühenden Sträuchern und bizarren Felstrichtern. Eine „Stinchetto“ (Schweinshaxe) mit Trüffelcreme, die hervorragend schmeckt, bekommt man im Restaurant „Re Lear“ in Malcesine. Im Restaurant „Al Pescatore“ in Castellettto di Brenzone labte sich sogar Bundespräsident Horst Köhler an „Bigoli (dicke Nudeln) con le sarde“ und Schleie.
Das eben erwähnte Kloster „Eremo di San Giorgio“ liegt oberhalb vom Gardasee respektive über Bardolino beziehungsweise Garda. Hier ist es empfehlenswert den „Amaro Rabarbaro“ im Klosterladen zu kaufen. Ein Ausflug zur nahe gelegenen Weinhandlung „Azienda Agricola Ca Bottura“ lohnt sich ebenso.
Datum: 22.08.2009
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