Goethe und der Gardasee

Goethe und der Gardasee
Goethe und der Gardasee

Selbst Johann Wolfgang von Goethe schwärmte schon vom Gardasee. Trotzdem war der 13. September 1786 am Gardasee für den damals 37-Jährigen Geheimrat Goethe nicht unbedingt ein Glückstag. Von Torbole am Gardasee Nordufer aufgebrochen war er am Morgen in einem durch Segel verstärkten Ruderboot, das von zwei kräftigen Männern bewegt wurde. Verona lautete das Ziel. Nach einigen Stunden wurde jedoch das Boot in Richtung Malcesine am Gardasee Ostufer getrieben, was widrigen Winden geschuldet war. Über dem Gardasee thront bei Malcesine eine schöne mittelalterliche Burg.

Von dieser Burg am Gardasee war Dichter Goethe so beeindruckt, dass er begann das faszinierende Bauwerk in einer Skizze festzuhalten. Da dies allerdings der Öffentlichkeit nicht verborgen blieb, scharten sich Schaulustige um den zeichnenden Fremden. Ein finster dreinblickender Mann riss Goethe sogar das Skizzenblatt aus der Hand und zerstörte es mit den Worten, dass es verboten sei dort am Gardasee zu zeichnen.

So geriet Goethe am Gardasee in den Konflikt mit den Behörden. Warum Goethe die Festung am Gardasee abzeichne, fragte nämlich anschließend der Podesta (Bürgermeister) und sein Aktuarius (Sekretär). Goethe verstand es jedoch, sich mit seiner weltmännischen Rhetorik geschickt aus der peinlichen Situation zu befreien. Der Dichter versicherte, dass er nichts außer einer Ruine sehe und zeichne, und verwies auf den „Verfall dieser Türme und dieser Mauern, auf den Mangel von Toren, kurz auf die Wehrlosigkeit des ganzen Zustandes“. Dann erwähnte Goethe, wie sehr er von den weltberühmten antiken Monumenten Italiens begeistert sei. Wie beispielsweise dem Amphitheater von Verona am Gardasee. Dass an diesen Türmen aber nichts merkwürdiges sei „als dass es die Grenze zwischen dem Gebiete Venedigs und dem österreichischen Kaiserstaate bezeichne und deshalb nicht ausspioniert werden solle“, entgegnete daraufhin der Aktuarius. Dennoch konnte Goethe seine italienische Reise am Gardasee unbehelligt fortsetzen, da er so erfolgreich von der Schönheit der Scaligerburg schwärmte, dass die Dorfleute am Ende von seiner Harmlosigkeit überzeugt waren.

Datum: 14.07.2009

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