Heute am 4. Januar 2009 hätte die frühere Wimbledonsiegerin Cilly Aussem ihren hundertsten Geburtstag gefeiert. Gegen Hilde Krahwinkel-Sperling gewann Cilly Aussem 1931 im Finale der All England Championships. Deshalb schickte Kölns Oberbürgermeister Konrad Adenauer am 3.7.1931 spontan ein Telegramm nach London mit dem Inhalt: "Cilly, ganz Köln gratuliert zum großen Sieg. Ihre Heimatstadt ist stolz auf sie." Gegen Hilde Krahwinkel-Sperling aus Essen hatte die 22-Jährige Cilly Aussem als erste Deutsche mit 7:5, 7:5 im bis heute einzigen deutschen Damenfinale der All England Championships gewonnen. Ihr Aufstieg war unaufhaltsam, als sie die 1927 erstmals am Hamburger Rothenbaum erfolgreich war. Sie eroberte die Tenniswelt mit einem platzierten Aufschlag und ihrer wieselflinken Schnelligkeit. Hamburg, Paris und eben Wimbledon gewann sie 1931. Auf dem Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn stand Aussem mit 22 Jahren als Nummer zwei der Welt hinter der Amerikanerin und Helen Wills-Moody.
Mit gerade einmal 26 Jahren beendete sie 1935 nach der Niederlage in Wimbledon gegen Helen Jacobs ihre Karriere. Einen italienischen Grafen, den sie ein Jahr zuvor beim Skifahren in Garmisch-Partenkirchen kennengelernt hatte, heiratete sie 1936. Sie erkrankte in Ostafrika an Malaria, wohin sie für zwei Jahre mit ihrem Ehemann gegangen war. Nie vollständig erholte sich Cilly Aussem vor den Folgen dieser Infektion. Immer schwächer wurde zudem ihr Augenlicht, das ihr schon während ihrer großen Tennisjahre große Probleme beschert hatte. Letztendlich führte dies sogar zur nahezu vollständigen Blindheit. Zurückgezogen am Gardasee, wo sie im März 1963 verstarb, verbrachte Aussem die letzten Jahre ihres Lebens. Nur 54 Jahre alt wurde die "rheinische Frohnatur", wie sie von Willy Hannemann einst genannt wurde. Am Gardasee erlebte sie aber noch einmal herrliche Tage und Stunden, denn sie liebte das pittoreske Panorama und die schöne Gegend.
Datum: 03.01.2009
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