Was war das für ein Festtag: die Mitarbeiter schenken ihrem Chef am Vormittag einen zweiwöchigen Aufenthalt in einem Kloster in Tibet. Denn sie wissen wie gerne Klaus Zumwinkel die Gipfel des Himalaya bestiegen hat und wie sehr ihn dieses Gebirge fasziniert. Den Blick auf den Mount Everest genießen soll er nun auf 3.867 m. Zu seinen Ehren versammelt sich dann am Abend die deutsche Politik in den prachtvollen Gemäuern des Berliner Kommunikationsmuseums. Vorzeige-Unternehmer Klaus Zumwinkel, der an diesem Tag 60 Jahre alt ist, wird von einem gelösten Bundeskanzler Gerhard Schröder beglückwünscht. Dies ist jetzt gut fünf Jahre her. Zu seinem 65. Wiegenfest hatte Zumwinkel wohl nur noch ein paar Briefe von ehemaligen Weggefährten und Postleuten im Briefkasten. Mitunter war öffentlich die Rede von einer unbestrittenen Leistung des Unternehmers Zumwinkel.
In der Replik durfte aber auch die Rede von der großen menschlichen Enttäuschung nicht fehlen. Diesmal ist niemand vorbeigekommen, vor allem nicht aus der Politik. Ein Berater sagte, dass die Feier im engsten Kreise stattgefunden habe. Zumwinkel floh aus Köln und zog sich in seine Prunk-Burg hoch über dem Gardasee zurück. Schließlich kann er sich hiermit seiner Familie hervorragend verschanzen. Dies tat er auch, nachdem sich am 14.2.2008 das Leben Zumwinkels grundlegend änderte. Denn an seiner Haustür klingelte bereits morgens um 7 Uhr die Bochumer Staatsanwaltschaft. Wenige Stunden später gab Zumwinkel zu, dass er Steuern hinterzogen habe. Eine Familienstiftung, betreibt Zumwinkel in Liechtenstein unter dem Namen "Devotion Family Foundation". Zumwinkel soll rund eine Million € am deutschen Fiskus vorbei gewirtschaftet haben. Damit lässt es sich am Gardasee doch hervorragend aushalten...
Datum: 30.12.2008
Werbung
Folgen auf Facebook oder Google+
Keine Kommentare